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Normal, zu dick, zu dünn

Ich schäme mich zu den Normalgewichtlern zu gehören, mich darf man kritisieren, beleidigen, abwerten und als diskriminierender sexistischer Mann ohne jegliche Folgen pauschal beschimpfen. Ich darf nicht zu dünne oder zu dicke kritisieren, attraktive normalgewichtige Frauen sexy uns ansprechender finden und Worte wie übergewichtig oder fettleibig in den Mund nehmen. Ich darf nicht darauf hinweisen, dass Adipositas eine ernstzunehmende Krankheit ist und mich ja nicht ärgern, wenn gewaltige dicke Personen meinen Sitzplatz in Busse, Bahn oder Flugzeugen zur Hälfte besetzten. Ich werde also quasi grenzüberschreitend zusammengequetscht und in meinem verbleibenden Räumchen eingeschränkt, obwohl ich dafür bezahlt habe. Ich habe gefälligst die Klappe zu halten und das still und leise hinzunehmen. Ich habe auch einzusehen, dass ich zu den diskriminierenden, menschenfeindlichen Schweinen gehöre, die die wahren inneren Werte der Menschen nicht achten, weil sie auch auf den Körper achten.

Ich habe das alles satt. Ich mag dünne und dicke Menschen, wenn sie sympathisch sind. Ich mag auch normalgewichtige Menschen, wenn sie sympathisch sind. Ich mag dunkelhäutige Menschen, Indigenen und Asiaten auch. Ich möchte aber auch allen sagen dürfen, wenn mir an ihnen etwas nicht passt, ohne gleich als diskriminierendes Dreckschwein beschimpft zu werden. Wenn ein guter Freund von mir zu dick ist, dann sage ich es – und wenn ein nicht so guter Freund von mir zu dick ist, dann sage ich es auch! Ich sage auch, dass zu dick oder zu dünn sein ungesund ist und dass Übergewicht zunimmt. Ich sage auch, dass die meisten Übergewichtigen an ihrem Essverhalten arbeiten und sich mehr bewegen sollten und – nein ich bin weder diskriminieren noch rassistisch.

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