Als wir neulich abends Essen waren, saß ein Paar an unserem Nebentisch. Wir waren draußen, denn das Wetter war gut und wir genossen eine fantastische Aussicht am Gipfelhaus Magdalensberg. Dort kann man gut und günstig essen.
Daher war es nicht verwunderlich, dass viele Besucher sich zu den heutzutage obligatorischen Selfies in Position brachten und wir nicht ganz ungestört unser Essen genießen konnten. Nein, ich biete niemanden „soll ich ein Foto von euch alle zusammen machen“ an. Der Mann am Nebentisch tat das auch nicht, bis eine recht attraktive Frau mit einem Kleinkind samt Tante erschien. Es wurden viele Handybilder in unterschiedlichen Konstellationen und Posen gemacht – alle waren happy. Als die Session vorbei war, sagte ich zu meinem Nachbarn, ich mach das nicht, weil ich sonst Fotografiere, mit richtigen Kameras. Da erzählte er, dass er ein Onkel hatte, der ein berühmter österreichischer Sportfotograf war. Danach googelten wir jenen Onkel, den gab es wirklich und berühmt war er auch. Nur leider war er ein Nazi. Seine Bilder sind jedoch beachtlich.
So vergehen die Tage und es ist spannend welche kleine Geschichten uns im Leben begleiten. Vielleicht meinen einige, es sei ja nicht der Rede wert darüber zu berichten. Ich denke schon. Gerade diese Geschichten sind das Leben an sich. Jetzt werde ich mich auf mein nächstes shooting vorbereiten. Es ist ein Duathlon Sportevent. Laufen und Schwimmen sind eine gute Herausforderung für mich. Wie immer, werde ich mein Bestes geben. Heutzutage ist die Sportfotografie ganz anders als in den Analogzeiten. Wir verwenden Lichtschranken, Blitzen viel und machen eine ganze menge Bilder. Ich mache mir die Mühe die Location vorher noch genau zu studieren. Es hat sich viel getan wie überall. Eines ist aber erstaunlich. Es gibt kaum noch berühmte Sportfotografen… ich arbeite daran 🙂
Sonst liebe ich es meine Frau abzulichten und die RAW-Dateien immer wieder neu zu interpretieren.