Wenn aus Wörter Worte werden (wo ist der Unterschied? ich weiß es)
„Der Künstler versäume nie, die Spuren des Schweißes zu verwischen, den sein Werk gekostet hat. Sichtbare Mühe ist zuwenig Mühe.“
Marie von Ebner-Eschenbach
Wer sich heute durch diverse Bloggerbeiträge quält, der stellt mit Gewissheit fest, wie wenig Mühe sich Autoren mit der Sprache geben. Ist es Zeitgeist, Mode, oder sogar beides: vielleicht sogar Schlamperei? Da findet man sogar Erklärungen, für diese grässliche Kultur. Hier ein Beispiel:
Neue Beiträge? Ja – die Alten waren aber auch lesenswert aber mittlerweile archiviert
und ich mache Fehler, Rechtschreibfehler, Sprachfehler…weil aus Fehlern kann ich lernen

Weibliche und männliche Künstler gaben sich mit der deutschen Sprache Mühe. Wir geben uns Mühe die Sprache zu zerstören.
Hoppala, das bin ja ich mit meinem Blog:Schande!
Das sind sie, die vier Fälle der deutschen Sprache: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ, großkotzig als Kasus bezeichnet. Wozu braucht man sowas? Naja, um verstanden zu werden! Keine Selbstverständlichkeit heutzutage. Für Politiker wäre die passende Schule auf den Kasus zu verzichten, den sie wollen ja nicht verstanden werden. Ich will aber verstanden werden. Also lieber Horst, gebe dir mehr Mühe mit der Sprache!
Ich lerne korrekt zu deklinieren
Ein nichtdeklinierter Satz: Die Frau der Blogger geben der Bruder der Blogger der Hut.
Versteht keine Sau. Also deklinieren wir mal eine korrekte Möglichkeit
Deklinierter Satz:
Wer oder was?: die Frau
Wessen Frau?: des Bloggers
Was macht sie?: gibt
Wem gibt sie was?: dem Bruder
Wessen Bruder?: des Vaters
Wen oder was gibt sie?: den Hut
Was machen wir also beim Deklinieren? Wir verpassen den Hauptwörtern eine Beziehung zu den anderen Wörtern. Das ist nicht so einfach, da können einige Fehler passieren. Ich kenne mich gut in meiner schlampigen Art Gedanken niederzuschreiben. Da vermische, oder vertausche ich oft die Fälle. Eine Revision der Niederschrift halte ich für überflüssig – was für eine Schlamperei. Ich beherrsche das alles, bin einfach zu faul. Es wäre nicht weiter schlimm würde ich diese Texte nicht veröffentlichen. Wer bloggt riskiert gelesen zu werden. Wer Präsentationen verschickt sollte korrektes Deutsch verwenden. Ich erinnere mich sehr gut, Santiago de Chile, Schweizer Schule, Deutschunterricht mit unserem Lehrer Herrn Urs Kassu. Dort lernten wir in der 6. Klasse die 4 Fälle.
Ob diese einfache Übersicht heutzutage noch im Lehrplan deutscher Schüler existiert? Wahrscheinlich nicht. Dafür diskutieren wir lieber über Gendern; braucht man ja dringend, erst recht, wenn man sonst die Grundlagen der deutschen Sprache nicht beherrscht. Maskulin, feminin, neutral im Sprachgebrauch ist ursprünglich nicht mit weiblich, männlich oder neutral gendermäßig gekoppelt gewesen. Jetzt leider schon: und dass, obwohl die armen deutschsprachigen Bürger, Bürgerinnen und sonstigen Menschen kaum in der Lage sind, korrekt zu Schreiben.
Lösen wir also auf, wie mein Beispiel dekliniert wurde:
Die Frau des Bloggers gibt dem Bruder des Vaters den Hut
Nominativ | Genitiv | Prädikat | Dativ | Genitiv | Akkusativ |
Die Frau | des Bloggers | gibt | dem Bruder | des Vaters | den Hut |
Was passiert hier? Die „Wer oder Was“ Frage
Nominativ | Prädikat |
Die Frau | gibt |
Wer ist noch dabei beteiligt? Die „Wem oder Was, Wessen; Wem, Wen oder Was“ Fragen
Genitiv | Dativ | Genitiv | Akkusativ |
des Bloggers | dem Bruder | des Vaters | den Hut |
Was fällt hier sofort auf?
Goldene Regel: Die aktive Person (Subjekt) steht immer in Nominativ, die dazugehörigen Zutaten (Objekt) können im Genitiv, Dativ oder Akkusativ stehen.
Das ist alles, was man wissen sollte, wenn man korrekt deklinieren möchte. Ganz hilfreich ist ein Überblick des richtigen Gebrauches in den unterschiedlichen Fällen von Artikel, Adjektive und Pronomen.