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Zwischen Davor und Danach – gute Laune haben

Gibt es auch als Podcast.

Vorwort

Zeit ist wertvoll. Genauer genommen ist Lebenszeit wertvoll. Daher überlege ich wie wir dazu kommen Ausdrücke wie „die Zeit totschlagen“ oder „die Zeit überbrücken“ in unserem Sprachgebrauch aufzunehmen. Wir sollten die Zeit, die wir haben eher nutzen. Daher versuche ich meine Zeit zu nutzen, z.B. mit nützlichen Gedanken zu füllen. Mir fällt da was ein, was sehr nützlich sein kann – gute Laune haben.

Ich fange mit einem nützlichen Zitat von Charles Dickens an

Nichts auf der Welt ist so wunderbar ansteckend wie schlechte Laune.

Also mich amüsiert das wahnsinnig, da bekomme ich sofort eine gute Laune. Ich denke, jede und jeder von uns kann sich etwas unter „gute Laune“ vorstellen. Aber was ist gute Laune? Als ich mir gestern Abend diese Frage stellte, konnte ich sie nicht wirklich beantworten. Wie soll ich einem anderen Wesen erklären, was gute Laune ist? Na ja, das Gegenteil von schlechter Laune – die kennt ja auch jeder, oder? Gut so komme ich nicht weiter, denn ich brauche eine Definition. Also suche ich im Internet und siehe da:

Dreißig Millionen Einträge, aber eine klare Definition habe ich nicht gefunden. Dafür jede Menge Tipps wie man gutgelaunt durchs Leben geht. Das bestärkt mich in meinem Vorhaben, nämlich die gute Laune genauer unter die Lupe zu nehmen.

Woher kommt der Begriff „Laune“?

Das ist eine spannende Frage, die einen noch spannendere Antwort bringt. In der deutschen Sprache steckt der Mond (lateinisch luna) dahinter. Ich glaube wir haben alle mal von dem Mondeinfluss, je nach Mondphasen, auf unser Gemüt gehört. Im französischen und italienischen wird der Begriff eher im Zusammenhang mit „launisch sein“ verwendet. Im englischen wird sogar eine Gemütskrankheit damit verbunden. Insgesamt verwenden diese Sprachen eher den Begriff Humor für Laune. Ich erinnere mich, dass wir in Chile für schlechte Laune“mal genio“ verwendet haben. Für gute Laune wird dafür „buen humor“ gewählt. Wenn man im spanischen den Begriff „humor“ für sich betrachtet, dann muss man zwischen Humor als Stimmung (hier passt die deutsche Laune hinein), oder als Charaktereigenschaft unterscheiden. Das bringt mich in meinen Überlegungen weiter. Ich muss zwei Aspekte der guten Laune berücksichtigen, nämlich als eine:

  • Charaktereigenschaft/Persönlichkeitseigenschaft
  • Stimmung/Gemütszustand

Jetzt sehe ich klarer. Wenn ich mich der Frage widme, ob gute Laune gelernt werden kann, dann tue ich mich so viel leichter. Über die Veränderung von Persönlichkeitsmerkmalen, habe ich drei Beiträge verfasst. Dort erkläre ich das und wie es geht. Daher brauche ich mich hier nicht weiter damit zu beschäftigen. Ich gehe davon aus, dass ich die Fähigkeit oder mir die notwendige Persönlichkeitseigenschaft angeeignet habe, um gute Laune zu erleben. Jetzt widme ich mich der „GUTEN-LAUNE“ als Stimmung.

Gemütszustand

Das ist für mich gut greifbar, da kenn ich mich aus. Wichtig ist es, den unmittelbaren, also aktuellen Zustand des Gemütes zu betrachten. Daher habe ich als Überschrift für diesen Beitrag „Zwischen Davor und Danach“ gewählt. In der Psychologie spricht man von State- oder Trait-Angst. Ich möchte hier diese Begriffe einführen, weil es viel einfacher wird, Gemütszustände zu erklären. Oft liest man, dass Angst ein Gefühl ist, was so schlichtweg nicht richtig ist. Angst ist ein Gemütszustand. Auch dazu habe ich Beiträge verfasst. Im Gemütszustand findet eine Zusammensetzung von Gefühlen statt, also eine Gesamtheit von unterschiedlichen Gefühlen in unterschiedlichen Ausprägungen. Einfacher gesagt; ein Gefühlscocktail. Jetzt ist es wichtig den zeitlichen Aspekt im erlebten des Cocktails zu unterscheiden.

State-Gemütszustand

Ist der momentane Gemütszustand, bzw. die momentane Stimmung. Fühle ich mich ausgelassen glücklich und zufrieden, dann werde ich mit großer Wahrscheinlichkeit auch gutgelaunt sein.

Trait-Gemütszustand

Ist die Integration über eine bestimmte Zeit, (z.B. über 6 Monate), aller Gemütszustände, in unserem Falle Launen. Je mehr gute Launen in einem zeitlichen Abschnitt erlebt wurden, desto höher ist das durchschnittliche Empfinden dieser Eigenschaft.

Es gibt sehr gute psychologische Testverfahren, um unterschiedliche Stait-Trait Gemütszustände zu bestimmen. Trotzdem möchte ich auf ein Phänomen hinweisen, dass ich oft beobachtet habe. Sehr viele Menschen neigen dazu, die langfristigen Gemütszustände negativ zu beurteilen. Sie katastrophieren gerne. Ich habe sehr viel weniger Menschen erlebt, die ihren langfristigen Gemütszustand positiver als die einzelnen erlebten Zustände dargestellt haben. Warum ist das so? Müsste man untersuchen, denn zunächst macht es wenig Sinn. Vielleicht ist es auch nicht so, sondern nur meine Beobachtung, weil ich überwiegend Menschen in psychosomatischen Einrichtungen beobachtet habe. Mann, ich hätte da wirklich viele Ideen, was man noch Forschen könnte.

Egal, was aber sicherlich Sinn macht ist, viele Situationen im Leben haben, bei denen man gute Laune verspürt zu generieren. Je mehr solche Gute-Laune-Situationen, desto größer mein Gute-Laune-Gesamtgemütszustand. Auf die Fragestellung wie man das erreicht, habe ich eine einfache Antwort. Schaut im Internet nach. Ihr findet jede Menge Tipps in den 30-Millionen Beiträgen. Lasst euch nicht die Laune verderben, wenn einige Beiträge nichts taugen. Von mir gibt es nur ein Tipp, dass aus meiner Sicht ein MUSS ist. Ausreichend körperliche Bewegung, am besten mit unterschiedlicher Intensität. Wir bewegen uns im Schnitt zu wenig, vor allem dann, wenn wir schlecht gelaunt sind.

Was wir vermeiden sollten

Schlechte Laune ist sehr ansteckend, wahrscheinlich ansteckender als gute Laune. Ich denke es gibt sehr viele Menschen, die sich darauf spezialisiert haben, schlechte Laune zu verbreiten. Besonders vulnerabel sind wir dann, wenn wir von diesen Menschen in irgendeiner Form abhängig sind. Im Laufe meines Berufslebens bin ich vielen solchen netten Menschen begegnet. Kleinkarierte Kotzbrocken, Lügner, falsche Schlangen und eingebildete Egomanen. Besonders schlimm fand ich solche Kollegen und Kolleginnen, die nur auf ihr Vorteil bedacht waren. Du kannst nicht immer diesen unangenehmen Mitmenschen aus dem Weg gehen, denn oft bist du sogar auf sie angewiesen. Was tun? Man sollte sich so gut es geht vor ihnen schützen. Mein erster Tipp ist es ihnen nicht in die Quere kommen und wenn möglich sich nicht mit ihnen anlegen. Seid gescheiter als ich es war, denn ich habe mich mit jedem angelegt. Die Folge war nicht nur, dass ich schlechtgelaunt war, sondern dass ich zusätzlich große Nachteile in Kauf nehmen musste. Was nutzt es dir recht zu haben, voller Aufrichtigkeit deine Meinung zu vertreten, für viele andere in die Bresche zu springen, um dann niedergemacht zu werden? Ich würde es nur noch tun, wenn ich mir ganz sicher wäre, dass ich etwas positiv verändern kann. Manchmal ist es sehr empfehlenswert sich abzugrenzen und sich nicht für Dinge verantwortlich zu fühlen, die man nicht beeinflussen kann. Kommt man alleine nicht weiter, dann sollte man unbedingt sich helfen lassen – aber Vorsicht, nur von solchen Menschen, denen man vertraut.
Außerdem sollte man lieber die Nähe zu positiven und aufrechten Menschen suchen. Gute Laune ist ebenfalls ansteckend. Lachen, Freude verspüren, positive Energie tanken sind ein Garant für gute Laune. Nicht zu vergessen, einen gesunden Schlaf entwickeln. Ah ja, und alles was mit exzessiven Verhalten zu tun hat, so wie Saufen, Leistungssport, Drogen, Fressen, Feiern, etc., hilft dir ganz sicher, schlechtgelaunt durch das Leben zu gehen. Und was ist mit Krankheiten? Ja, die können jedem das Leben zur Hölle machen, aber das ist eine andere Geschichte. Vielleicht werde ich mal was darüber schreiben.

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